Mittwoch, 5. September 2018

Die Sirene

Mittwoch, 5. September: Basel - Dreiländereck - Weil am Rhein
Gestern Dienstag schaltete ich einen "Ruhetag" ein. Barbara war nach Basel gekommen, um "nach mir zu schauen" und mir Briefe und einige Utensilien nachzureichen, und der vor einigen Jahren nach Basel ausgewanderte Dani lud uns zum Mittagessen ins Krafft ein (mit dabei Selma, sein sehr artiger und liebenswürdiger Hund!). Am Nachmittag schwammen Barbara und ich im Rhein, am Abend dann besuchten wir eine Aufführung im Rahmen des Theaterfestivals Basel.



Nachts um etwa viertel nach eins dann plötzlich der schrille Sirenenton einer Alarmanlage. Er scheint nicht sehr nahe zu sein, heult aber weiterherum hörbar. Als der Ton nach mehr als zehn Minuten nicht aufhört, gehe ich auf den Balkon und schaue nach. Ein rotes Licht blinkt neben der Brücke auf der anderen Seite des Rheins. Niemand scheint sich weder am Licht noch am Lärm zu stören, denn alle Fenster in den nahegelegenen Häusern bleiben dunkel.
Ich lege mich wieder hin, doch als der Sirenenton nach mehr als einer Stunde in unregelmässigen Abständen immer wieder aufjault, wird mir die Sache, abgesehen davon, dass ich mich ärgere, nicht schlafen zu können, auch etwas unheimlich. Ein Alarm wurde ausgelöst, was auf irgend eine Notsituation schliessen lässt, aber  niemand reagiert darauf, niemand kümmert sich darum, weder die Anwohner, noch irgendein Sicherheitsdienst, noch die Polizei. Der Alarm, eigentlich eingesetzt als Droh- beziehungsweise Abschreckungssignal oder auch als dringlicher Hilferuf, verliert jede Wirkung und jeden Sinn, wenn sich niemand mehr darum schert. Ich schaue nochmals nach, doch nichts rührt sich beim roten Licht.
So rufe ich zuerst bei der Rezeption des Hotels an, doch der Nachtportier brummelt mit schläfriger Stimme, er habe schon lange bei der Polizei angerufen. Mehr könne er nicht tun.
Als das Geräusch nach einer Weile immer nocht nicht aufhört, rufe ich die Nummer 117 an, worauf mir ein Beamter sehr sachlich erklärt, sie wüssten um das Geräusch, könnten aber nichts tun, da es von einer Baustelle stamme, auf der nachts mit einer amtlichen Bewilligung gearbeitet werde. Irgendwann nach drei Uhr muss ich dann doch eingeschlafen sein.
Als ich heute Morgen über die Brücke auf die andere Seite des Rheins gehe, um der Sache auf den Grund zu gehen, ist von einer Baustelle weit und breit nichts zu sehen...




Später gehe ich wieder los Richtung Norden.
Barbara begleitet mich ein Stück des Wegs, dann nimmt sie den Bus zurück nach Basel und den Zug nach Luzern.
Nach einigen Um- und Irrwegen finde  ich schliesslich eine Unterkunft in Weil am Rhein.












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