Donnerstag, 30. August 2018

Eine Nacht allein im Kloster

Donnerstag, 30. August: Rheinau - Eglisau
An der Rezeption hatte man mir gesagt, ich sei der einzige Gast im Kloster ausser einer Person, die erst abends spät anreise. Sonst sei absolut niemand im Haus.
Mein Zimmer befindet sich im ersten Stock in der Mitte eines langen Ganges. Der Blick aus dem Fenster geht auf einen duftenden Rosengarten hinaus, der die Klosterinsel gegen hinten abschliesst. Grosse Stille also.
Nach dem Abendessen im nahe gelegenen Restaurant Augarten hat es zu regnen angefangen. Auf dem Rückweg zur Insel treffe ich keine Menschenseele an. Beim Eintritt ins Kloster wird mir fast etwas unheimlich. Bei jedem Knacken und Klicken erschrecke ich. Trotzdem schaue ich mir noch die Räumlichkeiten auf meinem Stockwerk an. Es gibt diverse Musikfoyers und eine Treppe führt mich schliesslich hinauf zu einem Konzertsaal mit einem Flügel drin. Ich klimpere noch ein bisschen darauf herum, dann begebe ich mich zu meinem Zimmer und schlafe bald ein.

Beim Frühstück treffe ich dann die andere Person, die auch hier übernachtet hat. Sie ist Musikerin in einem Streichquartett, das hier heute Tonaufnahmen macht. Das Quartett heisst Kubus und die Kompositionen stammen von Ruedi Häusermann, dem bekannten Schweizer Theatermacher und Musiker. Sie sind Teil der im Moment laufenden Theaterproduktion "Letzter Aufruf für Ursin und Kubus".
Nachdem ich mich von Ruth verabschiedet und für die Weiterreise bereitgemacht habe, treffe ich vor dem Klostereingang auf Ruedi Häusermann und im selben Moment ruft Ruth aus einem Fenster im oberen Stock: "Ruedi, das ist ein grosser Fan von dir!" Wir kommen ins Gespräch über seine diversen Theaterarbeiten und ich erzähle kurz, was ich im Sinn habe. Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung mache ich mich auf meinen Weg rheinabwärts.




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